Artwork Huhn mit TaucherglockeArtwork Cranberry
Die Museumsleiterin
Quelle: Zukunftsmuseum

Zukunftskuppeln in Nemos Garten

Veröffentlicht am:

Werden neue Technologien unser Leben vereinfachen oder gar schwieriger machen? Werden uns Roboter Arbeit ab- oder wegnehmen? Und wie wird sie überhaupt aussehen – unsere Zukunft und die unserer Kinder? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt seit Ende der Sommerferien die Zweigstelle des Deutsche Museums unweit des Nürnberger Hauptmarkts, die sich als „Zukunftsmuseum“ versteht und den Besuchern durch das Gegenüberstellen von ‚Science‘ und ‚Fiction‘, von konkreten Projekten aus der modernen Forschung und Utopien, Ausblicke auf mögliche Zukunftsszenarien vermitteln möchte. 

Quelle: Zukunftsmuseum

Deutsches Museum Nürnberg

Augustinerhof 4 • 90403 Nürnberg

Öffnungszeiten: Di – So: 10 bis 18 Uhr

Eintritt: Erwachsene: 9,50 Euro
Ermäßigte und Inhaber des Nürnberg Passes: 6,00 Euro
Familienkarte (Bis zu zwei Erwachsene mit zur Familie gehörenden Kindern bis 17 Jahre): 20,00 Euro

www.deutsches-museum.de/nuernberg

Gegliedert sind diese Szenarien in fünf Themenfelder, beginnend in unserem persönlichen Lebensumfeld mit „Arbeit & Alltag“ und „Körper & Geist“. Von hier aus erweitert sich der Blickwinkel auf das „System Stadt“ und das „System Erde“, um schließlich in den Traum der Menschheit von Reisen durch „Raum & Zeit“, von der Eroberung des Weltraums und dem Verständnis des Universums zu müden. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich zum Teil um brandneue Prototypen aus der Wirtschaft, zum Teil aber auch um Visionen und Utopien, die möglicherweise nie real werden. 

Quelle: Zukunftsmuseum

Erdbeeren vom Meeresboden

Einen wichtigen Bereich des Zukunftsmuseums nimmt die Frage ein, wie die Menschen in der Zukunft satt werden. Und hier findet sich auch das Lieblingsobjekt der Museumsleiterin Marion Grether: ‚Nemo’s Garden‘. „Ausgangspunkt dieses Projekts ist die düstere Vorstellung, dass in der Zukunft die Böden so kaputt, so ausgelaugt sind, dass wir die acht Milliarden Menschen nicht mehr satt bekommen. ‚Nemo’s Garden‘ könnte hier eine Lösung anbieten. ‚Nemo’s Garden‘ ist eine Plexiglaskuppel, in der man unter Wasser Landwirtschaft betreiben kann. 

Das ist jetzt keine Utopie. Man hat das im Mittelmeer bereits mit Erfolg ausprobiert. Diese Kuppel hier, die tatsächlich 60 Kilometer von Genua entfernt im Unterwasser-Einsatz war – man sieht das an den Seepocken, die sich hier am Rand niedergelassen haben – ist jetzt relativ klein, aber man kann sich das Ganze natürlich auch in riesengroß vorstellen.“

„Ich finde diese Idee sehr, sehr spannend. Ob sie jemals umgesetzt werden muss, ob wir in fernerer Zukunft auf dieses Konzept zurückgreifen müssen, wird sich zeigen. Ich hoffe, dass wir einsichtig genug sind, unsere Erde zu schonen, sodass wir solche Unterwasser-Anbauflächen nicht benötigen“, gibt sich die Museumsmacherin vorsichtig optimistisch.

Quelle: Stadtmagazin

Einen ganz anderen Ansatz verfolgte vor knapp 100 Jahren das ‚Atlantropa‘-Projekt von Herman Sörgel, das als Konzept ebenfalls im Zukunftsmuseum zu sehen ist und einen interessanten Gegenentwurf zu ‚Nemo’s Garden‘ darstellt. Der Münchner Architekt war damals von der Idee besessen, den Wasserspiegel des Mittelmeers so weit abzusenken, dass dabei neue fruchtbare Ackerflächen und eine Landbrücke nach Afrika entstehen. „Glücklicherweise ist dieses Projekt, das für die Umwelt eine Katastrophe gewesen wäre, nicht umgesetzt worden“, freut sich Marion Grether. Sie ist gespannt, welche der Utopien aus ihrem Museum schon bald Realität werden.

Mehr aus dieser Kategorie