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Verschiedene Tomatenrassen
Quelle: auryndrikson

Raritäten aus dem Bauerngarten

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Dein eigenes Gemüse im Garten anbauen und die Pflanzen wachsen und gedeihen sehen – das macht Spaß, ist ausgesprochen befriedigend und unkompliziert, selbst wenn du eigentlich keinen „grünen Daumen“ hast. Darüber hinaus weißt du am Ende des Tages ganz genau, wo dein Essen herkommt.

Die Freude am selbst gezogenen Gemüse ist umso größer, wenn du dich für alte Gemüsesorten und Gemüseraritäten entscheidest, die gerade eine regelrechte Renaissance erleben. Und das völlig zu Recht, denn diese Sorten sind in der Regel weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge, sind robust, leicht zu kultivieren und nicht selten wahre Pflanzenschätze, die eben nicht in jedem Supermarkt zu finden sind. 

Quelle: Bjoertved

Über den Erhalt von Pflanzenrassen

Auch wenn viele alte Rassen nicht in Großmärkten erhältlich sind, haben Saatgutproduzenten Zugang zu der ganzen Sortenvielfalt, dank der Svalbard Seed Vault. Sie wird von fast jeden Staat benutzt und lagerte im Jahr 2018 die 2 millionste Samenprobe ein.

Diese alten Sorten werden jedoch nur für die Zucht neuer hochpotenten und resistenten Sorten verwendet und dürfen meist nicht direkt verkauft werden. Jede Pflanzensorte muss nämlich geprüft werden, bevor sie in den Handel darf. Nachdem dies jedoch ein sehr teurer Prozess ist, rechnet es sich für Saatgutproduzenten alte Rassen in ihr Sortiment aufzunehmen. Deshalb sind Vereine wie der hier genannte besonders wichtig um Gärtnern weiterhin einen Zugang zum Saatgut zu sichern.

Alte, regional typische Sorten, die oftmals gänzlich vom Markt verschwunden sind, weil sie für die moderne Landwirtschaft nicht ertragreich genug sind, enthalten eine Vielzahl hochwertiger Inhaltsstoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden auswirken. Darüber hinaus sind Samenfeste Sorten in der Lage, sich an ändernde Umweltbedingungen und Stress wie Trockenheit anzupassen. Außerdem kommen sie ohne Agrarchemie aus und sind – im Gegensatz zu sogenannten F1-Hybriden – in der Lage, selbst wieder so genannte sortenreine Samen produzieren, die im nächsten Jahr ausgesät werden können und eine sehr ähnliche Pflanze hervorbringen.

Für den Erhalt dieser alten Sorten setzen sich in jüngster Zeit neben Privatpersonen auch verschiedene Organisationen ein. Eine von diesen ist der „Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.“ (kurz: VEN), der sich bereits 1986 aus dem Wunsch gegründet hatte, Kulturpflanzensorten vor dem Verschwinden zu bewahren. Um dies zu realisieren, setzt der VEN auf die Kooperation zwischen individuellen Sammlern, Saatgutanbietern und Paten, die ihre privaten Gärten nutzen. Auf diese Weise kann immer vielfältigeres Saatgut für die Öffentlichkeit bereitgestellt werden und damit ein wesentlicher Beitrat zum Erhalt dieser Sorten geleistet werden. Parallel dazu führt der Verein, der seit 1997 ein „Gemüse des Jahres“ kürz – in Jahr 2021 ist es der Mais – bundesweit Veranstaltungen durch und erstellt Informationsmaterialien sowie Rezeptsammlungen.

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