Hühnchen mit SägeArtwork Stuhl
Selbgemachter Tisch

Anlaufstelle für „Selber-Macher“

Veröffentlicht am:

Im Rahmen der „Stadterneuerung Gostenhof-West“ wurde zu Beginn der 1980-er Jahre die „Initiative Anlernwerkstatt“ in Gostenhof gegründet. Ziel dieser Initiative war es, durch das Bereitstellen von Räumlichkeiten, Werkzeug und Fachwissen, motivierte Heimwerker bei der Durchführung von anstehenden Renovierungsarbeiten zu unterstützen. Die Bewohner des im Umbruch befindlichen Stadtteils sollten auf diese Weise in die Lage versetzt werden, aktiv und selbstständig die Wohnsituation in Gostenhof zu verbessern. 

Wie alles begann

Der gemeinnützige Verein „Holzwerkstatt Gostenhof e.V.“, der sich aus dieser Initiative heraus gründete, betreibt nun seit 35 Jahren seine Holzwerkstatt im Nachbarschaftshaus Gostenhof. Den aktuell rund 85 Vereinsmitgliedern (Jahr für Jahr kommen rund zehn neue Mitglieder hinzu, während zehn alte ausscheiden) bietet sich hier – innerhalb der Öffnungszeiten des Nachbarschaftshauses – die Möglichkeit, in einer professionell ausgestatteten Schreinerei eigene, nicht-kommerzielle Projekte umzusetzen. 

Agostino Faenza ist seit 2008 Mitglied der Holzwerkstatt und gehört seit 2012 dem Vorstand an, seit 2017 ist er 1. Vorsitzender: „Als ich damals Mitglied der Holzwerkstatt wurde, fand ich die Sache ganz toll. Da damals nicht so viel lief und kaum eine ,offene Werkstatt’ stattfand, hatte ich diese selbst häufig betreut, und hierbei Mitglieder für die Werkstatt aquiriert, die dann auch aktiv mithalfen.“  

Hier ist die Holzwerkstatt zu finden

Holzwerkstatt Gostenhof e.V
im Nachbarschaftshaus Gostenhof
Adam-Klein-Straße 6
90429 Nürnberg

Offene Werkstatt

Im Rahmen dieser „Offenen Werkstatt“ bietet der Verein – jeweils mittwochs von 18.00 bis 21.30 Uhr – auch Gästen die Möglichkeit, die Werkstatt mit ihren Arbeitsplätzen und Handmaschinen gegen einen Unkostenbeitrag von fünf Euro pro Nutzung selbstständig zu nutzen. Anfallende Arbeiten an den Großmaschinen (Sägen, Hobeln, Fräsen…) werden dabei durch ehrenamtliche Betreuer erledigt. „Wer Interesse hat, selbst Mitglied der Holzwerkstatt zu werden, der muss zunächst fünfmal in die Offene Werkstatt kommen und kann dann Mitglied werden“, erläutert Agostino. „Um die großen stationären Maschinen, die Formatkreissäge, die Hobelmaschine oder die Tischfräse nutzen zu dürfen, muss er oder sie – ein nicht unerheblicher Anteil der Mitglieder und Teilnehmer an der Offenen Werkstatt sind Frauen – dann hier im Verein noch an einem Maschinenkurs teilnehmen.“

Im Laufe der Jahre – der letzte große Umbau erfolgte 2017 – konnte die Ausstattung der Werkstatt mit Mitgliedsbeiträgen aber vor allem auch mit Spenden stetig erweitert und verbessert werden, so dass sich die Werkstatt inzwischen weit über den Stadtteil hinaus als Anlaufstelle für „Selber-Macher“ aller Art etablieren konnte. Mit der Möglichkeit zum Reparieren und Selbermachen möchten die Initiatoren des Projekts zudem eine Alternative zu der weitverbreiteten Konsum- und Wegwerfkultur anbieten. Dies soll jeder Person durch niedrige Nutzungsgebühren möglich sein.

Mehr aus dieser Kategorie