Die Sache mit dem Teller im Mund
Wer die „Padelle d’Italia“ in der Nürnberger Theatergasse betritt, dem fallen – noch bevor er oder sie sich von den kulinarischen Köstlichkeiten verzaubern lässt – die großformatige Schwarzweiß-Fotos auf, die an den Wänden hängen. Bilder von einer unbändigen Kraft und Schönheit, Bilder die einen auf eine (Zeit-)Reise mitnehmen.
Donato, einer der beiden leidenschaftlichen Gastgeber in der „Padelle“ hat sie aus seinem Heimatdorf Salandra mitgebracht. Als er dort vor etwa zehn Jahren Urlaub machte, stellte zeitgleich ein ansässiger Fotograf vierzig bis sechzig Jahre alte Fotos aus dem Dorfalltag aus. Da im Dorf jeder jeden kennt, habe er ihn spontan gefragt, ob er ein paar Bilder mitnehmen könne. Daraufhin überließ er ihm eine CD und als er wieder zurück in Nürnberg war, hat Donato die Fotos großformatig ausgedruckt und in der Padelle aufgehängt.
Besonders ins Auge sticht dabei das Bild von dem Mann mit einem Teller im Mund, zu dem Donato eine lustige Geschichte zu erzählen weiß: „Jedes Jahr am 1. Mai werden bei uns auf dem Marktplatz Spiele organisiert. Dabei müssen die Teilnehmer beispielsweise mit hinter dem Rücken verschränkten Händen Spaghetti essen – also nur mit dem Mund. Als Zeichen für seinen Sieg, nahm der Mann den Teller in den Mund.“