Die scharfe Wurzel aus Baiersdorf
Bereits im 15. Jahrhundert war die Region um Baiersdorf ein Zentrum des Kren- beziehungsweise Meerrettichanbaus. Der Meerrettich war zunächst als Heilpflanze geschätzt worden und wurde später wegen seines kräftigen Geschmacks verstärkt zum Würzen von Speisen eingesetzt.
Im 19. Jahrhundert wurde der Handel mit den Baiersdorfer Meerrettichstangen immer weiter ausgebaut. In große Holzfässer verpackt, wurden sie über den Ludwig-Donau-Main-Kanal bis nach Wien exportiert. Hier – aber auch in vielen anderen Regionen – wurde Kren als Zutat für typische Gerichte wie Tafelspitz in großen Mengen benötigt. In dieser Zeit wurde Baiersdorf als „Stadt des bayerischen Meerrettichs“ weithin bekannt. Heute schmückt sich das mittelfränkische Baiersdorf gern mit dem Titel „schärfste Stadt Frankens“.
Einen nicht unmaßgeblichen Anteil an diesem Image hat das seit über 175 Jahren in Baiersdorf ansässige Unternehmen „Schamel Meerrettich“. 1914 hatte das Familienunternehmen den ersten genussfertigen Meerrettich aus dem Glas auf den Markt gebracht, 1986 – erst 1986 möchte man sagen – ließ Schamel dann seinen „Sahne-Meerrettich“ und 2010 „Raspelstix“, Meerrettich mit frisch geriebenen Meerrettich-Raspeln, folgen. Mittlerweile ergänzen auch Bio-Meerrettich-Spezialitäten das Portfolio.