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Quelle: Christoph Adel

Lange Weile – eine in Vergessenheit geratene Medizin

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Kennt ihr das? Sonntag. Oder Urlaub. Nichts steht auf dem Plan, der Blick in unendliche Weiten ist unverklärt. Keine Gebundenheit an Uhrzeiten. Einfach in den Tag hineinleben. Nicht getrieben sein. Solche Momente im Alltag zu kreieren, haben die meisten von uns vermutlich verlernt.

Langeweile ist in einer reizüberfluteten Gesellschaft, die nach Leistungsoptimierung und individualisierter Befriedigung strebt, oft negativ konnotiert. Herumsitzen und nichts tun – das ist faul. Nutzlos. Es schafft nichts. Übrig bleibt kein sichtbares, greifbares Endprodukt. Weit gefehlt. Denn Langeweile ist nichts anderes, als ein Moment (mal kurz, mal lang) der Unterbeschäftigung, in dem unser Geist, unser Körper und damit auch zwangsläufig unsere Seele zur Ruhe kommen können.

Zu Unrecht wird Langeweile mit unangenehmen Gefühlen assoziiert, die entstehen, wenn wir gern etwas täten, es aber nicht tun können. Die Abwesenheit von Beschäftigung wird der Definition von Langeweile ebenfalls kaum gerecht. Denn mal ehrlich: Stell´ den Timer deines Handys, setze dich ruhig hin und warte, bis es klingelt – wetten, dass du nicht unbeschäftigt warst? Gedanken kommen und gehen, Geräusche und Körperempfindungen werden wahrgenommen. Und genau DAS ist unsere Chance! Unsere Chance, im Hier und Jetzt zu sein, uns mit uns selbst zu verbinden! Weit mehr, als nur zur Ruhe kommen. Ein sich Hingeben, ein Annehmen dessen, was gerade ist. Und dessen, was gerade eben NICHT ist. Gerade deshalb ist Langeweile eine moderne Medizin. Probiert es aus, es lohnt sich! Zumindest eine Weile lang.

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