Aus Liebe zum Kaffee
Barista-Basic-Workshop mit Mel in der Rösttrommel auf AEG
Weil sie uns gar nicht erst großartig mit ihrer Kaffeeliebe anstecken musste, haben wir für euch einen Workshop mit ihr klargemacht: Dürfen wir vorstellen – Mel! Sie liest drei Bücher gleichzeitig, kommt von einer Kaffeefarm in Kolumbien, hat Geschichte in Österreich studiert und einfach so eine Kaffeemaschine aus Ananas und Kokosschale gebaut – absolut ein Interview wert! Ich habe die 41-jährige Kolumbianerin Melanie Weldert an ihrem Lieblingsort, der gleichzeitig ihr Arbeitsplatz ist, getroffen: in der Rösttrommel auf AEG.
Welche Bedeutung hat Kaffee für dich?
Ich wurde in Antioquia, einer Kaffeeregion in Kolumbien, geboren und hatte mein ganzes Leben lang mit Kaffee zu tun. Meine Familie hatte eine Kaffeefarm und natürlich war ich von klein auf absolut kaffeebegeistert!
Wann hast du deinen ersten Kaffee getrunken?
Mit sechs Jahren, natürlich mit viel Milch und viel Zucker. Bei uns in Kolumbien ist Tradition, dass die komplette Nachbarschaft samt Familie sich nachmittags bei einem Nachbarn trifft. Wir trafen uns immer gegen 16 Uhr zu zwanzigst und alle tranken Kaffee, nur ich nicht, weil ich zu klein war. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie super dieser erste Kaffee geschmeckt hat, als ich endlich mittrinken durfte.
Wie wurde in deiner Kindheit der Kaffee zubereitet?
Wir hatten keine Maschinen oder Automaten. In einem Topf wurde Wasser erhitzt, das Kaffeepulver hineingegeben, ebenso Milch, und anschließend wurde das Ganze durch ein Baumwolltuch gefiltert. Das ist eine alte Kaffeetradition in Kolumbien.
Dein Weg von der Berufung zum Beruf in Sachen Kaffee nahm aber einen Umweg, oder?
Ja: Weil ich schon immer sehr gern gelesen habe und viel lernen wollte, bin ich mit 19 Jahren nach Österreich, um dort Geschichte zu studieren. Da habe ich gemerkt, dass kolumbianischer Kaffee in Österreich viel besser schmeckte als in Kolumbien selbst. Denn die guten Bohnen werden exportiert und die minder guten bleiben zurück. Daraufhin habe ich mich entschieden, zurück nach Kolumbien zu gehen und mich ganz auf Kaffee zu spezialisieren.
Wow – und welche Möglichkeiten hattest du, dich weiterzuentwickeln?
Ich fing an, im PERGAMINO Café, einem Teil von der Kaffeegesellschaft Santa Barbara States Coffee, die es seit den 1940ern gibt, zu arbeiten. Das war das erste Spezialitätencafé in Kolumbien, wo ich begann, Kurse zu besuchen und immer mehr Leute kennenlernte, die für die Kaffeebranche sehr wichtig wurden und die heute ihre eigenen Cafés und Kaffeefarmen betreiben. Hier wuchs meine große Liebe für Kaffee. Ich fing an mit Espressomaschinen und Filterkaffees und war sehr glücklich mit meiner Arbeit.
Wie hat es dich dann aber doch zurück nach Europa, nach Deutschland, verschlagen?
Eines Tages kam der Besitzer der Rösttrommel, Stefan Schwarz, ins Café, zusammen mit einem Bauern, von dem wir bis heute unter anderem Kaffee beziehen, und er hat mich gefragt, ob ich nach Deutschland kommen und für ihn arbeiten möchte –ich habe zuerst gedacht, er scherzt, aber kurze Zeit später habe ich ja gesagt. Jetzt bin ich nun schon seit neun Jahren in Deutschland. Zwischendurch habe ich mich in Berlin weitergebildet und heute leite ich zusammen mit einem Kollegen die Kaffeeschule der Rösttrommel. Ich biete verschiedene Kurse und Workshops an (bald auch für die Freizeitmacher von DAS STADTMAGAZIN) und arbeite als Jurorin bei Kaffee-Weltmeisterschaften.
Falls ihr jetzt auch Lust auf eine Tasse Kolumbien bekommen habt, sichert euch ein Plätzchen für unseren Barista-Workshop am 18.11.2023 von 10.00 bis 14.00 Uhr! Mel wird uns alles erzählen, was wir über die beliebte Bohne wissen wollen und uns in die Welt der hohen Kaffee-Kunst entführen – in den atmosphärischen Räumen der Rösttrommel auf AEG, Fürther Str. 244c, 90429 Nürnberg, wo es in jeder Ecke nach Kaffee duftet und die besten Maschinen darauf warten, von uns bedient zu werden! Also ran an die Tickets, nur solange der Vorrat reicht! https://stadtmagazin.info/ veranstaltungen/kaffee-selber-roesten-in-nuernberg/