Der Gründer Baronetti von Papperlapüp
Quelle: Papperlapüpp

Papperlapüpp: Der Limonadenmacher aus Fürth

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Die Getränke von Papperlapüpp begleiten das Stadtmagazin schon sehr lange. Bereits bei einem unserer ersten Events durften Besucher sich nach Herzens Lust durch das Sortiment testen. Dieses mal hatten wir den den Gründer des Start-Ups für ein Interview im Haus.

Wie kamst du eigentlich auf die Idee mit diesem Getränk?

Der Anstoß für Papperlapüpp kam, als ich im Hotel gearbeitet habe. Ich hatte schon länger die Idee, Cocktails in 0,33-er Mehrwegflaschen abzufüllen und anzubieten. Zu diesem Zeitpunkt habe ich von einer Teefirma Tee zugeschickt bekommen. Diesen Tee haben wir bei uns in der Hotelküche eingekocht und ein bisschen verfeinert – und das war dann eigentlich schon der Anfang von Papperlapüpp.

Zu dieser Zeit war in Nürnberg Spielwarenmesse und wir hatten bei uns im Hotel viele Stammgäste, die offen waren für neue Kreationen. Diesen Gästen habe ich dann am Abend immer mal wieder etwas zum Probieren hingestellt und irgendwann gab ich ihnen mein „Vor- Papperlapüp “ zum Kosten. Sie waren dann so begeistert, dass ich das Projekt unbedingt weiterverfolgen wollte. Und so kam dann eins zum anderen.

Es hat dann aber immer noch ein Jahr gedauert von dieser ersten Idee – einem Tee mit Kohlensäure – bis hin zur fertigen Bio- und Vegan-zertifizierten Erfrischungsgetränk in der 0,33-er Mehrwegflasche.

Quelle: Papperlapüpp

Über den Gründer

Angelo Baronetti bezeichnet sich selbst als Gastrokind. Angelo, dessen Großeltern als Gastarbeiter in den 1960-er Jahren den Weg von Italien nach Deutschland fanden, hat eine Ausbildung zum Hotelfachmann absolviert, war in der Barschule in München, hatte sein Barista-Diplom gemacht und anschließend in Nürnberg und Fürth in etlichen Bars und Hotels gearbeitet.

Seit gut einem Jahr verwöhnt er die fränkischen Gaumen mit einem selbstkreierten Erfrischungsgetränk namens Papperlapüpp . Der Name Papperlapüpp stammt, wie auch das Logo, von Angelos Frau. Es ist eine Kombination von „Papperlapapp“ und „Püppi“, Angelos Kosenamen für seine Tochter.

Es ist ja nicht so einfach, mit einer neuen Idee und dann eben auch mit einem neuen Produkt auf den Markt zu kommen.

Ich habe in diesem Jahr jeden Tag genutzt, jede Nacht nach der Arbeit, um mein Projekt weiterzubringen, um meine Rezeptur noch weiter auszufeilen und mein Netzwerk auszubauen. Ich kannte mich als Barkeeper sehr gut mit Getränken aus, konnte die unterschiedlichsten Cocktails mixen, aber für diese StartUp-Geschichten fehlten mir zunächst die Partner.

Als erstes galt es das Problem mit dem Leergut zu lösen. Die Königsaufgabe war dann aber, eine Abfüllmöglichkeit zu finden. Wenn du in diesem Bereich als StartUp zu einem Unternehmen kommst, dann füllt dir erst einmal keiner dein Produkt ab. Du beginnst ja erst einmal mit wenigen Kisten und wirst von den Abfüllern belächelt oder sie fragen dich, mit wievielen Lastzügen du kommst. Zum Glück habe ich dann aber doch einen kleinen Abfüller gefunden.

Ich sehe schon, man darf sich nicht entmutigen lassen und man braucht viel Energie.

Viel von der Energie, die in das Projekt eingeflossen ist, habe ich auch meiner Tochter zu verdanken. Die ist 2017 geboren und das hat mich unheimlich gepusht. Denn ich sehe das Ganze auch als ein Familienprojekt, als etwas Nachhaltiges.

Darüber hinaus brauchst du unbedingt Leute an deiner Seite, die dein Projekt unterstützen, die dich antreiben. Du kannst das tollste Produkt haben – wenn du keine Unterstützung hast, wenn es keiner kennt, dann scheiterst du.

Wenn du mit einem Projekt an den Start gehst, brauchst du ja nicht nur eine gute Idee und Durchhaltevermögen. Du brauchst auch die nötigen Geldmittel.

Papperlapüpp ist bis jetzt noch ausschließlich über Eigenkapital finanziert. Bis zu einem gewissen Punkt geht das auch noch so weiter. Aber irgendwann ist dann ein Punkt erreicht, wo das Projekt dann – hoffentlich – so groß wird, dann ich mir die Frage stellen muss, ob ich mir noch jemanden ins Boot hole. Wie das dann läuft, da bin ich selbst gespannt.

Am Anfang habe ich mich immer gesträubt, wenn das Gespräch auf Investoren oder Anteilskäufe kam. Mittlerweile bin ich da schon offener geworden, um mein Projekt nach vorne zu bringen. Da brauchst du dann einfach Partner und ein Netzwerk, das dich auch wieder weiterbringt. Zu diesem Netzwerk gehören die Hersteller der Flaschen, die Abfüller, die Verbände, über die du dich zertifizieren lassen kannst, und dann auch ihr, die über mich und mein Produkt berichten.

Quelle: Papperlapüpp

Wenn ich jetzt zurückblicke, wenn ich jetzt eine Flasche in der Hand halte und wenn ich dann auch das Feedback von Leuten bekomme, die Papperlapüpp toll finden, dann bin ich wahnsinnig stolz. Denn die viele Arbeit hat sich gelohnt.

Angelo Baronetti

Wo bekomme ich eigentlich Papperlapüpp?

Ich vertreibe mein Produkt über ausgewählten Lebensmitteleinzelhandel und einige Unverpackt-Läden hier in der Region. Ich habe aber auch meine Privatkunden und meine Gastropartner (Cafés, Kneipen…), die in den vergangenen Monaten leider wegfielen. Mittlerweile habe ich aber auch einen Online-, einen E-Commerce-Shop, über den Papperlapüpp bestellt werden kann. Darüber hinaus kann man mich aber auch direkt über Instagram oder Facebook anschreiben, wenn man mit mir in Kontakt kommen möchte.

Du hast bestimmt Pläne für die Zukunft. Kannst du uns schon ein bisschen von deinen nächsten Projekten verraten?

Schon seit einiger Zeit, noch bevor die Corona-Pandemie begann, habe eine neue Sorte in Planung. Es wird auch wieder was mit Tee zu tun haben, soviel kann ich schon mal verraten. Der Rest ist aber noch geheim.

Dies ist ein erster Schritt, um mein Portfolio zu erweitern. Mein mittelfristiges Ziel sind vier bis fünf unterschiedliche Sorten. Zwei Sorten werden auf Tee basieren, zwei weitere werden ­– soviel kann ich auch schon sagen – bunt sein. In meinem „Fünf-Jahres-Plan“ gibt es dann auch noch die Idee, etwas mit Alkohol, speziell mit einem italienischen Alkohol – zu machen.

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