Artwork rote Blume
Moosgraffiti Katze
Quelle: Nitavaev

Natürlich wachsendes Graffiti

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Ein Bild oder ein Spruch an der Wand aus echtem, lebendem Moos – wie cool ist das denn?!? Die umweltfreundliche Alternative zum klassischen, mit Farben aus der Dose gesprühten Graffiti. Das Moos-Graffiti besticht durch ein erhabenes 3D-Format, eine wunderbar samtige Oberfläche und sprießt buchstäblich aus der Wand heraus. Besonders im Kontrast mit kahlen Mauern ein absoluter Hingucker!

Wie funktioniert das? Wir haben für euch zwei verschiedene Methoden zum Selbermachen ausgesucht und die Vor- und Nachteile herausgestellt.

Das Moos als „Moosbrei“ aufstreichen

Wie bei jedem Kunstwerk muss man sich im Voraus Gedanken über Motiv und Dimension machen.

Tipp: Wählt vielleicht erstmal ein kleines Bild oder Wort, damit Ihr die Technik und den Verbrauch besser einschätzen könnt!

Das Moos wird zusammen mit einigen anderen Zutaten püriert und ähnlich wie Farbe auf die Wand gepinselt – mit dem Unterschied, dass dort im Laufe der Zeit Moos heranwächst. Am besten zeichnet Ihr mit Kreide oder leichtem Bleistiftstrich die Umrisse an die Wand. Manche verwenden auch vorgebastelte Schablonen.

Für das Moos Graffiti benötigt Ihr einige Materialien, die Ihr schnell besorgen könnt und oft sogar im Haus habt. Das Moos könnt Ihr selber sammeln oder aber kaufen. Beim Sammeln bitte nie ganze Flächen plündern, sondern kleine Mengen von verschiedenen Orten entnehmen, so dass keine kahle Stellen entstehen.

Widertonmoos Polytrichum Commune
Quelle: Christian Fischer

Über Moos

Moose sind unfassbar alt. Entstanden sind sie wahrscheinlich vor circa 440 bis 450 Millionen Jahre, wobei das Forscher nicht genau bestimmen können. Es fehlen einfach Fossilien. Immerhin verholzen nur die wenigsten Mose, so dass sich nur schwer Fossilien bilden können. Die einzige Ausnahme der Regel bildet das Widertonmoos, welches nicht nur verholzen kann, sondern auch mit einer Wuchshöhe von bis zu 2 Meter das größte Moos ist.

Aufgrund der frühen Entstehung von Moosen ist der Bauplan bemerkenswert primitiv. Sie haben zwar häufig etwas, das wie eine Knospe, ein Stängel, Blättchen oder eine Wurzel aussieht. Doch streng genommen besitzen sie all dies nicht. So haben sie anstatt von Wurzeln nur so gennante Rhizoide, deren einzige Aufgabe ist das Moos am Untergrund zu halten. Erst dieser Umstand ermöglicht das Vorgehen von oben genannter Methode.

Zutaten für den Moosbrei

Dann könnt ihr loslegen und die Moosmasse mit Hilfe eines Pinsels oder einer kleinen Kelle auf die Wand streichen.

!Achtet darauf gleichmäßig zu arbeiten und dass auch genügend Substanz an der Wand haftet, sonst wird das Ergebnis ungleichmäßig und fleckig!

Mit etwas Pflege, es handelt sich ja um ein lebendiges Kunstwerk, wächst nach wenigen Wochen ein grünes Moosgemälde heran. Haltet es durch gelegentliches besprühen feucht.

Vorteile dieser Methode

Nachteile dieser Methode

Das Moos einfach festkleben

Die zweite Alternative ist das Aufkleben von Moospflanzen. In diesem Fall braucht ihr natürlich eine ganze Menge Moos. Das kann man z. B. im Garten oder in einem Wald sammeln (dabei gilt natürlich auch der Hinweis mit Bedacht zu entnehmen). Versucht, möglichst große Stücke mit Wurzeln zu ernten. Wenn noch Erde unten dranhängt, ist das nicht schlimm. Zu Hause dann die Erde vorsichtig von den Wurzeln abrubbeln und die Moosstücke bereit legen. Ihr könnt natürlich auch Moos beim Gärtner kaufen.

Auch bei dieser Methode benötigt Ihr einen Brei als Klebstoff und Nährboden:

Außerdem braucht ihr:

Das Motiv wird an die Wand gepinselt und die Moos-Stücke anschließend daran festgeklebt. Das Ganze funktioniert besonders gut mit einer Schablone aus Papier, oder für begabte Künstler natürlich auch freihand. Schließlich solltet ihr auch bei dieser Variante das Moos in den folgenden Tagen immer feucht halten, sodass es optimal wachsen kann. Wenn alles klappt, steht deinem Kunstwerk ein langes Leben bevor.

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Weitere Informationen

Vorteile dieser Methode

Nachteile dieser Methode

Der richtige Standort ist entscheidend

Egal für welche Variante ihr euch entscheidet, der Standort ist wichtig. Da die Moospflanze an dunklen und feuchten Orten wächst, eignen sich schattigere Stellen wie Ost- oder Nordwände. Es hält besser auf leicht rauhen Untergründen wie Beton, Fassadenputz, Holz und Mauerwerk. Nicht zu vergessen ist, das Moos Graffiti nicht an beliebigen Wänden zu platzieren, sondern am eigenen Besitz oder an Wänden, die von den Eigentümern abgesegnet werden. (Aus rechtlichen Gründen)

Außerdem ist es wichtig, sich für ein Moos zu entscheiden, das in der Region des Graffitis heranwächst, weil dadurch sicher ist, dass sich das Moos in der Umgebung wohlfühlt und wachsen kann.

Da Moose keine Wurzeln, sondern Zellfäden besitzen, übersteigt ihre Größe nicht mehr als wenige Zentimeter. Das Moos Graffiti muss nur selten zurechtgestutzt werden und behält seine teppichartige Form.

Und jetzt viel Erfolg beim selber machen!

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