Fürther Flughafen: Ein Stück Luftfahrtgeschichte
Die Luftfahrt hat in der Metropolregion eine Tradition, die weit über die des Albrecht Dürer Flughaftens hinweg reicht. Der Fürther Flughafen hat dabei eine prominente Rolle.
Betrachtet man die Entwicklung des Luftverkehrs im Großraum, muss man sich zunächst einmal in Nürnbergs kleinere Schwester begeben. 1915 hatten die Königlich Bayrischen Fliegertruppen nämlich mit dem Bau einer Militärfliegerstation in Fürth begonnen.
Unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs schlug die Stunde der zivilen Luftfahrt. Nachdem zunächst ausrangierte Militärflugzeuge für Bedarfsflüge genutzt wurden, kamen kurz darauf die ersten regelmäßigen Fluglinien auf.
Im August 1920 gelang es der Reichsregierung den Luftverkehrshafen Fürth in die Liste der internationalen Flughäfen aufzunehmen. Am 30. Dezember 1920 landete der erste Linienflug in der Kleeblattstadt, im März des darauffolgenden Jahrs wurde eine ständige Luftpostlinie von München nach Leipzig aufgenommen und ab Mai folgten die ersten Passagierflüge. 1926 war Fürth der achtgrößte Flughafen Deutschlands.
Am 20. August 1933 endete mit dem Umzug der Fluggesellschaften auf den inzwischen fertig gestellten Flughafen Nürnberg-Marienberg der zivile Flugbetrieb in Fürth-Atzenhof.
Über den Flughafen Atzenhof
Im dritten Reich wurde der Flughafen für paramilitärische Aktivitäten genutzt. Die neu gegründeten Sportflug GmbH und die Reklamestaffel Süddeutschland führten bereits vor 1935 Ausbildungen von Piloten für die spätere Luftwaffe durch. Relikte dieser Zeit lassen sich noch in Museen finden: Die einzig erhaltene und im Deutschen Museum München ausgestellte Messerschmitt M17 trägt die Aufschrift der Sportflug GmbH Fürth-Fliegerschule.
Im Jahr 1950 kehrte der internationale Flugverkehr doch noch einmal nach Fürth zurück. Wegen der totalen Zerstörung des Nürnberger Flughafens am Marienberg und um der sich ausbreitenden Stadt auszuweichen, beschloss man – weiter nordwestlich – den Bau des neuen Flughafens Nürnberg-Kraftshof.
Um die Zeit bis zu dessen Fertigstellung zu überbrücken nutzte man den Industrieflughafen Fürth auf der Fürther Hardhöhe. Der ehemalige Werksflugplatz der Firma „Bachmann, von Blumenthal & Co.“ verfügte über die nötige Infrastruktur und eine befestigte Landebahn.
Am 6. April 1955 war es dann endlich soweit: Bundesverkehrsminister Dr. Hans-Christoph Seebohm weihte den deutschlandweit ersten, nach dem Krieg auf neuem Gelände erbauten Verkehrsflughafen ein – den Flughafen Nürnberg, der heute den Namen Albrecht Dürer Airport Nürnberg trägt.