Kurioses Wissen zu Weihnachten
Um euch schon mal auf die bevorstehenden Wochen und Monate einzustimmen, haben wir ein paar interessante, aber auch kuriose Fakten rund um die (Vor-)Weihnachtszeit zusammengestellt. Lasst uns diese Zeit genießen – gemeinsam mit Freunden und der Familie, daheim bei einer Tasse Tee oder einem Glas Wein und leckerem Gebäck, oder auch draußen in der Natur, in einem Konzert oder auf einem der Advents- und Weihnachtsmärkte, die in diesem Jahr wohl glücklicherweise wieder stattfinden können.
Kuss unterm Mistelzweig
Schon seit Jahrhunderten werden Mistelzweige in der Weihnachtszeit dekorativ über der Haustür aufgehängt. Früher wollte man auf diese Weise wohl Geister, böse Hexen und Unheil abwenden, heute ist es vor allem der glückverheißende Kuss unter dem Mistelzweig, der zu einem beliebten Brauch geworden ist.
Woher der Brauch ursprünglich kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Bereits in der Antike kam der Mistel große Bedeutung zu. Die keltischen Druiden sollen, Überlieferungen zufolge, die Zweige mit einer goldenen Sichel geschnitten und aus ihnen magische Tränke zubereitet haben (viele denken in diesem Zusammenhang sicherlich an die Comicfigur Miraculix). Andere Quellen führen den Brauch auf das römische Fest der Saturnalien zurück, an dem man sich mit Mistelzweigen als Zeichen der Freundschaft beschenkte, oder verweisen auf Skandinavien, wo Krieger, die unter einer Mistel im Wald zusammenstießen, für diesen Tag Waffenstillstand schlossen.
Blühende Weihnachtssterne
Der Weihnachtsstern, der in der Adventszeit viele unserer Wohnzimmer schmückt, stammt eigentlich aus den tropischen Wäldern Süd- und Mittelamerikas und sollte daher an einem warmen Ort in der Nähe des Fensters platziert werden, an dem er indirektes Licht genießen und kalten Zug oder direkte Heizungsluft vermeiden kann. Wichtig ist auch, den Weihnachtsstern mäßig feucht zu halten, ohne dass er im Wasser steht. Überschüssiges Wasser daher unbedingt abgießen.
Damit der Weihnachtsstern auch im kommenden Jahr wieder blüht, solltest du ihm nach der Weihnachts- und Blütezeit eine Ruhezeit von ungefähr zwölf Wochen gönnen – am besten an einem kühlen, eher dunklen Ort. Wenn kein Frost mehr droht, kannst du den Adventsstern dann auf den Balkon, die Terrasse oder in den Garten bringen und auch im Sommer an einem halbschattigen Platz aufstellen.
Damit sich die Hochblätter rechtzeitig zum nächsten Weihnachtsfest wieder verfärben und sich neue Blüten bilden, sollte der Weihnachtsstern im Herbst nicht mehr als zwölf Stunden Licht am Tag bekommen. Stelle die Pflanze daher von Anfang Oktober bis Ende November den halben Tag ins Dunkle oder decke sie mit einem Eimer oder Karton ab.
Warum Italiens Kinder länger auf ihre Geschenke warten müssen
In Italien hat der Heiligabend keine so große Bedeutung, wie bei uns. Das eigentliche Weihnachtsfest beginnt erst mit der Mitternachtsmesse. Der Weihnachtsfeiertag steht dann ganz im Zeichen eine großen Familientreffens und eines üppigen Festmahls. Mittlerweile erhalten die Kinder am 25. Dezember auch ihre Weihnachtsgeschenke. Bis vor gar nicht langer Zeit mussten sie allerdings bis zum
6. Januar warten. Für die Bescherung waren allerdings nicht – wie man glauben mag – die Heiligen Drei Könige zuständig, sondern die hässliche, aber gutmütige Hexe Befana.
In der Nacht zum 6. Januar fliegt diese – dem Volksglauben zufolge – mit ihrem Besen von Haus zu Haus und bringt den Kindern die Geschenke. Man erzählt sich, dass die Befana von den Hirten die frohe Botschaft gehört hatte. Der Stern sollte sie zur Krippe führen. Doch die Befana trödelte, und als sie sich auf die Suche nach dem Jesuskind machte, war der Stern bereits verloschen. Sie konnte den Heiland nicht finden. Seither macht sie sich Jahr für Jahr auf, in der Hoffnung, eines der Kinder sei das Christkind.
Hüte dich vor Jólaköttur!
Jólaköttur, die isländische Weihnachtskatze, lehrt den Bewohner der nordischen Insel in den Tagen nach dem Weihnachtsfest traditionell das Fürchten. Sie ist riesig groß, mottenzerfressen und oft – vor allem wenn sie hungrig ist – extrem schlechter Laune.
Der Legende nach frisst sie alle faulen Leute, die in den vorangegangenen Monaten untätig waren und sich davor gedrückt haben, die Wolle des Sommers zu Garn zu spinnen. Auch deren Kinder, die aus dem gegebenen Grund keine Kleidung zum Fest bekommen haben oder die nicht brav waren, frisst die Weihnachtskatze sehr gerne – oder sie holt diese Kinder und steckte sie dem Troll-Paar Grýla und Leppalúði in die Suppe.
Mittlerweile ist Jólaköttur aber auch schon älter und ruhiger geworden und man sagt, es sei schon ein paar Jahre her, dass die Weihnachtskatze ihren letzten Menschen gefressen habe.
Dennoch ist Jólaköttur auch heute noch fester Bestandteil des isländischen Weihnachtsfests und vieler isländischer Weihnachtsdekorationen.
200 Jahre „El Gordo“
Die Weihnachtslotterie ist eine in Spanien seit dem Jahr 1812 weitgehend unverändert ausgespielte Form der staatlichen Lotterie, die jedes Jahr am Vormittag des 22. Dezember stattfindet. Gemessen an der ausgespielten Gesamtsumme gilt sie als die größte Lotterie der Welt. Im Jahr 2019 zum Beispiel waren Gewinne in Höhe von insgesamt 2,38 Milliarden Euro vorgesehen, auf den Hauptpreis, El Gordo („Der Dicke“) entfiel dabei ein Gesamtgewinn von 680 Millionen Euro. Seit 1967 wird die rund dreieinhalb Stunden lange Ziehung live im Fernsehen übertragen und erreicht astronomische Einschaltquoten von um die 50 Prozent.
Die spanische Weihnachtslotterie basiert auf Losen mit 5-stelligen Nummern – von 00000 bis 99999. Ein ganzes Los („billete“) ist auf einen etwa DIN A4-großen Papierbogen gedruckt und kostet 200 Euro. Durch Perforierungen kann jedes billete in zehn Zehntellose (décimos) unterteilt werden, die dementsprechend für 20 Euro zu haben sind und die übliche Verkaufseinheit darstellen. Die große Beliebtheit der Lotterie führt dazu, dass die Lose in mehreren „Serien“ aufgelegt werden. 2019 gab es beispielsweise von jedem billete 170 Serien mit der gleichen Losnummer. Die genaue Anzahl der Losnummern und Serien sowie deren Preis und die genaue Gewinnaufteilung werden jedes Jahr neu bestimmt.