Die kleine Wüste des Nürnberger Ostens

Veröffentlicht am:

Die rund zehn Kilometer lange Wan­de­rung vom Schmausenbuck nach Erlenstegen lässt uns einen Blick auf die Geschichte des Nürn­berger Sandes werfen. Startpunkt unseres Ausflugs ist der Haupteingang des Nürnberger Tiergartens, von wo aus wir etwa 50 Meter in Richtung Tiergartenhotel gehen. Hier biegen wir rechts auf den mit einem blauen Querstrich markierten Anton-Leidinger-Weg (FAV 023) ab.

Gleich zu Beginn schlängelt sich unser Waldpfad durch die Grubenlandschaft der uralten Steinbrüche, die mit mächtigen Buchen, Eichen und Föhren bewachsen sind. Ein kurzer Treppenanstieg bringt uns zum „Aussichtsturm Schmausenbuck“, der in den Sommermonaten jeweils an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist. Nach der Turmbesteigung geht es wieder weiter auf dem Anton-Leidinger-Weg, der uns erneut an den geschichtsträchtigen Sandsteinbrüchen vorbeiführt, deren Felswände noch immer alte Abbauspuren sowie Zunftzeichen der Steinmetze aufweisen.

An der Alten Steinbrücke mündet unser Waldpfad in einen geschotterten Forst­weg, der uns zu einer Kreu­zung führt, wo wir an einer uralten Eiche den Anton-Leidinger-Weg ver­las­sen und in nördlicher Richtung dem Wanderzeichen „blauer Punkt“ folgen. Die Markierung führt uns nach Laufamholz, wo unser letztes Teilstück an der S-Bahn-Haltestelle Laufamholz beginnt. Von hier aus folgen wir bis Erlenstegen weiterhin der Wandermarkierung „blauer Punkt“. Unser letztes Teilstück beginnt an der S-Bahn-Haltestelle Laufamholz. Auf dem Weg dorthin passieren wir unter anderem eine schattige Allee aus uralten, knorrigen Linden, die uns direkt zur Schlossruine Oberbürg führt, sowie zu einer eiszeitlichen Sandterrasse.

Quelle: Alle Burgen

Dann erreichen wir Erlenstegen. An der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 8 über­que­ren wir die Hauptstraße und gehen einige Schritte stadt­aus­wärts. Am Ende des Freibades be­tre­ten wir den Tiefgraben mit seinen steilen Sandwänden und einem Dach aus mächtigen Raumriesen. In nördlicher Richtung geht es weiter Richtung Martha-Maria-Krankenhaus und Tierheim.

Quelle: RicardoKnows

Eine Wüste im Kleinformat

Wie eine Wüste im Kleinformat wirkt nördlich des Tierheims die eiszeitliche Sanddüne in einer Waldlichtung. Dieser in weitem Umkreis einzigartige Sandlebensraum zieht viele wärmeliebende Pflanzen- (Silbergras) und Tierarten (Zauneidechse, Ameisenlöwe…) an. Vor der Fränkischen Alb, die eine natürliche Barriere darstellte, lagerte der Wind den eiszeitlichen Sand ab und schuf neben weiten Flächen aus Flugsand auch Binnendünen, wie diese Sanddüne nördlich von Erlenstegen, die rund 300 seltenen, wärmeliebenden Pflanzen und Tieren eine Heimat bietet.

Mehr aus dieser Kategorie